Bilanz 2019 der Sparkasse Hochsauerland

„Altes Jahrzehnt erfolgreich abgeschlossen und für das neue gut aufgestellt“

Auf dem Foto von links: Ingo Ritter, Konrad Lenze, Ulrich Dolle

Mit einem neuen Vorstandsvorsitzenden, aber auf ungebrochenem Erfolgskurs steuert die Sparkasse Hochsauerland in das neue Jahrzehnt. Die Bilanz 2019 weist mit 1,155 Milliarden weiterhin Kundenkredite auf Rekordhöhe aus. Die Kundeneinlagen kletterten auf rund 942 Millionen (+ 7,5%). Insbesondere aber prägte das florierende Wertpapiergeschäft das Ergebnis. 283,3 Millionen Euro (+ 19,2%) lagern in Form von Aktien, Fonds und weiteren Wertpapieren im Bestand des Geldinstituts.

Das Gesamtkundenvolumen, bestehend aus der Summe der Kundenkredite, Kundeneinlagen zuzüglich des Wertpapierbestands, ist eine wichtige Kennziffer einer Bilanz. Es zeigt die Aktivität einer Bank und gibt an, ob sie in ihrem Marktumfeld erfolgreich war. 2019 stieg das Gesamtkundenvolumen der Sparkasse Hochsauerland auf 2,38 Milliarden Euro (+ 4,6%). „Die kontinuierliche Steigerung über viele Jahre hinweg ohne größere Schwankungen vor teils äußerst schwierigen Marktbedingungen zeigt, dass wir auf sicherem Erfolgskurs sind“, betont Vorstandsvorsitzender Ingo Ritter.

Florierendes Wertpapiergeschäft

Nach vielen Jahren Niedrigzins oder Nullzins ist der Prozess des Umdenkens bei den Kunden jetzt vollzogen. Zwar hat das gute alte Sparbuch nicht ganz ausgedient, doch trägt sich inzwischen fast jeder Sparer mit dem Gedanken, auf renditeträchtigere Anlageformen zurückzugreifen.

2019 war ein sehr erfolgreiches Börsenjahr. Wer sein Geld geschickt in Aktien oder Fonds anlegte, konnte sehr gute Renditen erzielen. 284 Millionen Euro legten die Sauerländer im zurückliegenden Jahr in Wertpapieren an. Das sind rund 45,6 Millionen mehr als noch 2018 und so viel wie nie zuvor. Transaktionen wurden mit einem Volumen von rund 140 Millionen Euro vorgenommen.

„Zurückzuführen ist das auf die kompetente und gezielte Beratung unserer Anlageexperten“, weiß Vorstandsmitglied Ulrich Dolle. Die Sparkasse Hochsauerland habe ihre Mitarbeiter massiv qualifiziert, um ihren Kunden gute Alternativen zu klassischen Spareinlagen bieten zu können. Sie gehen dabei auf die persönliche Situation des Kunden individuell ein, seine finanziellen Möglichkeiten und Ziele, und beziehen dabei die steuerliche Relevanz mit ein.

Dabei zeigt sich immer wieder das Sicherheitsbedürfnis der Sauerländer. Sie bevorzugen Produkte mit geringem bis mittleren Risiko. Sicherheitsbewussten Anlegern empfehlen die Experten eine breite Streuung über unterschiedliche Produkte, Laufzeiten und Märkte, um Chancen und Risiken nach den persönlichen Bedürfnissen auszubalancieren.

Versicherungsberatung ist oft Anlageberatung

Dabei geht die Anlageberatung oftmals einher mit der Versicherungsberatung. Bei der Sparkasse Hochsauerland erhalten Kunden beides in einem Haus. „Dieses Geschäftsmodell hat sich ebenfalls als ausgesprochen erfolgreich erwiesen“, so Vorstandsmitglied Konrad Lenze.  DIE Versicherungsagentur ist als Mehrfachagent nicht an bestimmte Produkte gebunden, sondern sucht aus einem großen Portfolio das für den Kunden Beste Produkt heraus.

Jeder Kunde entscheidet selbst zwischen digitalem Service oder einer persönlichen Beratung. Er informiert sich häufig zunächst online und sucht danach einen qualifizierten Berater in ihrer Nähe auf. Bei den Gesprächen über die Absicherung der persönlichen Lebenssituation zeigen sich unter anderem auch Potenziale für eine Geldanlage. Aus steuerlichen Gründen wird sie oftmals in die rechtliche Struktur einer Versicherung eingebettet. Auszahlungen aus abgelaufenen „klassischen“ Versicherungen, die keine attraktive Rendite mehr bringen, investieren Kunden mithilfe des qualifizierten Beraters in attraktive Anlageformen.

Auf diese Weise hat DIE Versicherungsagentur ihre Vermittlung von Einmalanlagen im Versicherungsmantel enorm gesteigert. Sie stieg im vergangenen Jahr auf 26,3 Millionen Euro (+ 47,5%).

Kundeneinlagen

Auch die Sparquote, also der Anteil der privaten Einnahmen, der nicht für den täglichen Konsum ausgegeben wird, bewegt sich auf Rekordniveau. Das macht sich auch im Sauerland bemerkbar. Die Ersparnisbildung in 2019 erfolgte in Höhe von 65 Millionen Euro.

Geschäftskredite

Die Sparkasse Hochsauerland ist ein Motor der Wirtschaft im oberen Sauerland. Sie stellt den Unternehmen die zur erfolgreichen Entwicklung benötigten Kredite bereit.

„Der Großteil der heimischen Unternehmen, vom global Player bis zum Einzelhandels- oder Handwerksbetrieb, ist Kunde bei uns“, erläuterte Vorstandsmitglied Ulrich Dolle.  Der Gesamtbestand an Krediten hält sich mit 1,155 Milliarden auf Höchstniveau. Rund 2/3 davon sind Firmenkredite.

Privatkredite

119,5 Millionen Euro stellte die Sparkasse Hochsauerland privaten Haushalten zur Verfügung. Davon entfielen 95,8 Millionen auf den privaten Wohnungsbau (+ 16,5%). Die Nachfrage nach Krediten für den Wohnungsbau oder Immobilienerwerb ist trotz gestiegener Immobilienpreise weiterhin hoch. Dabei machen sich die niedrigen Zinsen und der im Sauerland verbreitete Wunsch nach einem Eigenheim bemerkbar.

Auch hier kombiniert die Sparkasse Hochsauerland zwei Geschäftsbereiche zu einem erfolgreichen Gesamtmodell. Das Immobiliencenter vermittelte im vergangenen Jahr 108 Objekte. „Unsere Kunden schätzen den Vorteil, Kreditgeber und Immobilienexperten in einem Haus zu haben seit inzwischen 25 Jahren“, erklärt Sparkassendirektor Ingo Ritter.

Um sich den Wunsch nach einem eigenen Haus oder einer Eigentumswohnung zu erfüllen, setzen die Sauerländer weiterhin auf Bausparverträge. 695 neue Bausparer mit einem Volumen in Höhe von 28,2 Millionen Euro sicherten sich damit die zurzeit sehr günstigen Kreditzinsen.

Digitale Prozesse sind Chance und Herausforderung

Der Kunde möchte seine Geldgeschäfte unabhängig von Zeit und Ort abwickeln. 59 Prozent der Privatkunden nutzen das Onlinebanking. Bei den Geschäftskunden sind es sogar 82 Prozent. Auch das kontaktlose Zahlen mit Karte oder Smartphone ist im Alltag angekommen. Inzwischen nutzt es jeder dritte Kontobesitzer regelmäßig.

Für digitale Geldgeschäfte stellen die Sparkassen verschiedene digitale Tools wie die Sparkassen App bereit. Das Bezahlen mit dem Smartphone über Android-Geräte ist bereits seit Juli 2018 möglich. Apple Pay ergänzt seit Dezember 2019 nun das Angebot als relativ neuer Bezahlweg. „Es ist ein klarer Mehrwert für das Girokonto und wird sich sicher zu einem wichtigen Bestandteil unseres Angebots entwickeln“, ist sich Sparkassendirektor Konrad Lenze sicher.

Mit Apple Pay können jetzt auch Kunden mit iPhone oder Apple Watch an der Ladenkasse wie mit einer kontaktlosen Karte bezahlen. Außerdem können sie das Bezahlverfahren im Web nutzen. Besonders sicher: Sie geben die Transaktionen über die iPhone-Gesichtserkennung Face ID oder den Fingerabdruck-Scanner frei.

Ausblick

Anspruchsvolle Aufgaben, kostenintensive Digitalisierung, steigende regulatorische Anforderungen, zunehmende Konkurrenz durch Direktbanken zu bewältigen, während Google, Amazon, Facebook und Co. in immer mehr Bereiche der klassischen Geldinstitute hineindrängen. Kundenanforderungen und Kundenwünsche ändern sich immer schneller und setzen ein flexibles Reagieren voraus. Die Sparkassen befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen zunehmender digitaler Nutzung und Wunsch nach Nähe.

All dies sind anspruchsvolle Aufgaben. „Wir haben auf die digitale Entwicklung rechtzeitig reagiert, antworten im Sinne unserer Kunden mit Anlagealternativen auf die geringen Sparzinsen und haben eine solide Eigenkapitalbasis“, blickt Ingo Ritter optimistisch in die Zukunft. Besonders wichtig sei, dass die Menschen in der Region die Nähe zur „ihrer“ Sparkasse schätzen. „Wir sind zuversichtlich, den Vorsprung als Geldinstitut Nummer Eins in der Region weiter ausbauen zu können.